Montag, 26. Dezember 2016

Feliz Navidad

26.12.2016; 12:37 Uhr: Oaxaca International Airport.

Wir (deutsche & mexikanische Familie) warten auf das Boarding für den Flug nach CDMX um dann nach Campeche weiterzureisen. Der große "Wir-reisen-durch-Mexiko-Trip" hat begonnen. In den nächsten Tagen werden wir über die Yucatán-Halbinsel reisen - Mérida, Tulum, Playa del Carmen, Cancún.

In Deutschland ist heute der zweite Weihnachtsfeiertag. Hier in Mexiko ist Weihnachten genauso schnell wieder vorbei, wie es gekommen ist. Für mich auch so ganz ohne das übliche Weihnachtsfeeling, was vielleicht auch den 28 Grad Außentemperatur geschuldet war. Die heiligen Tage beschränken sich hier eigentlich nur auf den Abend des 24. Dezembers und den 25.
Am 26. geht alles wieder den gewohnten Gang.

Vielleicht gab es auch kein übliches Weihnachtsfeeling, weil es einfach kein übliches Weihnachten für mich und wahrscheinlich für uns alle war.
Am 24. fanden wir uns gegen 20:30 Uhr bei der Familie meiner Gastfamilie ein. Dort war eine eine wunderschön gedeckte Tafel gestellt worden und auch ein riesiger Weihnachtsbaum erwartete uns. Womit jedoch fast schon zu rechnen war: wir waren viel zu früh dort und es dauerte noch etwa 1 1/2 h bis wir die ganze Familie begrüßt hatten. Insgesamt waren etwa 40 Personen bei dieser sogenannten "Posada", was übersetzt so viel wie "Gasthaus" oder "Hütte" heißt.
Dem entspricht auch die erste Weihnachtstradition, die wir miterleben durften; ein Wechselgesang, der den Einlass von Maria und Josef in den Stall symbolisiert. Anschließend zerschlugen zunächst die Kinder der Familie eine Piñata, danach durften die der "deutsche Teil" der Feier die zweite dem Erdboden gleich machen - natürlich nicht ohne fast das Haus zum Einsturz zu bringen.

Etwa gegen 22:30 Uhr erwartete uns das unfassbar leckere Festessen - tatsächlich das erste Mal in meinem Leben, dass ich Truthahn zu Weihnachten gegessen habe.

Um Mitternacht begann Weihnachten dann richtig; alle umarmten sich und wünschten sich "Feliz Navidad". Darauf folgte eine sehr religiös geprägte Tradition, bei der sich die Familie in einem Kreis einfand, Weihnachtslieder sang und das Jesuskind aus der Krippe herumreichte. Angekommen beim Familienoberhaupt, bat sie in Fürbitten um Vergebung, Gesundheit und Wohlstand für alle Anwesenden.

Anschließend saßen wir noch nett zusammen und unterhielten uns bis wir zum kurz nach eins den Heimweg in unsere Posada antraten.