Samstag, 1. Juli 2017

back home?

Ein bisschen weniger als 5 Wochen bin ich mittlerweile wieder auf deutschem Boden - daheim (?).

Als das Flugzeug (mit zweistündiger Verspätung...) in Cancún abhebt, schaue ich ans Fenster gelehnt auf die letzten Lichter, bevor der Kapitän die Maschine über den Ozean steuert.
Mir laufen ein paar Tränen über das Gesicht und ich kann es nicht fassen. Meine Sitznachbarin, eine sehr nette Frau aus Ciudad de México ist so furchtbar aufgeregt, bald zum ersten Mal Deutschland zu sehen - ich bin unfassbar traurig, ihre und ja irgendwie auch meine Heimat zu verlassen.

Frankfurt / Main: Nach dem Zoll kommt diese Milchglastür. Ich bleibe kurz vor ihr stehen, atme noch einmal tief durch. Dann sehe ich meine Familie wieder, auf die ich mich natürlich riesig gefreut habe. Aus irgendwelchen Gründen gibt es mir ein seltsames Gefühlt von Halt, als ich noch kurz einen ehemaligen Schüler wiedersehe und ihn zu seinem Deutschkurs in Freiburg verabschiede.

Was ich jetzt endlich wieder habe: mein Bett und Schlaf ohne morgens von den Nachbarshunden geweckt zu werden, eine saubere Küche und warmes Wasser (auch wenn die Waschmaschine läuft oder jemand anders im Haus duscht), Übersicht im Supermarkt und gemäßigte Temperaturen; meine Liebsten, die ich doch sehr vermisst habe.

Die nächsten Tage sind voll von Jetlag und Koffer auspacken. Dabei finde ich einen Brief von einer Person, die mir in kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen ist, in aller Eile gekritzelt auf ein Laborblatt aus dem Krankenhaus. Erinnerungen.

Ein erster Gang in die Stadt. Ich bin wie paralysiert. Ich verstehe die Menschen um mich herum wieder zu hundert Prozent.
Es hat sich etwas verändert. Das Erscheinungsbild der Stadt, die Menschen, die Gespräche. Politisch hat sich viel getan. Die Zustände in Mexiko haben mich auch mehr für die europäische / deutsche Situation sensibilisiert.

Ich fahre wenige Tage nach meiner Ankunft zum Berg, zu meiner Heimat vor Mexiko. Beim Betreten des Campus ist da wieder diese Sicherheit. Ich sehe lang vermisste Gesichter wieder und kann reden. Und dann ist da diese Frage "Und wie war es so in Mexiko?". Was soll ich denn darauf antworten? Keine Antwort unter 10 min würde dem gerecht werden.

Ich bewerbe mich an den Universitäten, mache ein Praktikum und fühle mich irgendwie so gar nicht bereit, bald wieder einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

Jeder Kontakt nach Mexiko macht mich auch ein klein bisschen traurig und ich will, dass es ganz schnell November ist.

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