Freitag, 20. Januar 2017

Danke!

Es sind heute genau 175 Tage, die ich mich schon auf mexikanischem Boden befinde. In einer Woche ist es dann ziemlich genau ein halbes Jahr.

Zeit für mich, ein kleines Zwischenfazit zu ziehen.

Mehr als die Hälfte meines Aufenthaltes hier in Mexiko ist nun schon seit Längerem vorbei. Als ich das heute realisiert habe, war ich ein bisschen geschockt: die Zeit ging so unglaublich schnell vorbei.
Als ich mich am 28. Juli 2016 von meiner Familie verabschiedet und in Richtung Sicherheitskontrolle umgedreht habe, stand vor mir ein riesengroßer und scheinbar unbezwingbarer Berg. Oder sagen wir besser: ein ziemlich großes Abenteuer und auch wenn die drei Jahre Internat davor schon abenteuermäßig genug waren, wusste ich dass das gewohnte und einigermaßen geregelte Leben nun ein Ende nehmen würde.

Congratulations!
Today is your day.
You're off to Great Places!
You're off and away.

You have brains in your head.
You have feet in your shoes.
You can steer yourself
any direction you choose.
You're on your own. And you know what you know.
And YOU are the guy who'll decide where to go.

Auch wenn ich nach dem Lesen dieser Zeilen zu diesem Zeitpunkt nicht viel motivierter war, dann kann ich jetzt getrost sagen, dass diese Worte die mir ein sehr lieber Mensch mit auf den Weg gegeben hat einfach nur mehr als wahr sind.

Mit der nötigen Portion Menschenverstand und der Offenheit sich auf Neues einzulassen, sind die letzten 6 Monate einfach nur außergewöhnlich, prägend und eindrucksvoll gewesen und es ist wohl die Kurzweiligkeit der Zeit, die mir zeigt, wie wohl ich mich hier fühle, wie "great" dieser Ort ist und wie sehr ich das alles genieße.

Aber zum Fazit:
Meinen guten Vorsatz, mit dem hierher gekommen bin, mich im Fitnessstudio anzumelden, habe ich nicht eingehalten. Und ja, "ich hab so viel zu tun" ist nur eine bescheidene Ausrede.

Das Essen ist einfach viel zu lecker. Böse Zungen behaupten ja, dass hier "alles nur Tacos" seien.
Na und selbst wenn?! Ist doch super!

Ich habe definitiv unterschätzt, wie die Stimme darunter leidet, wenn man mehrere Stunden unterrichtet.

Es ist immer sehr sehr wichtig, sich den Wetterbericht für das ganze Jahr anzuschauen, wenn man für längere Zeit ins Ausland geht - und sich dann auch entsprechende Kleidung einzupacken.
Anknüpfend daran weiß ich nach diesem Winter: mir ist definitiv lieber zu warm als zu kalt.

Facebook. Während ich in Deutschland dein Eindruck hatte, dass man mittlerweile auf andere Plattformen umgestiegen ist, geht es hier in Mexiko nicht ohne. Jeder, der hier irgendwas auf sich hält, zeigt sich mehrfach am Tag aktiv. Man fragt hier auch nicht nach der Nummer des anderen, sondern wird aufgefordert, seinen Namen in die facebook-App des anderen einzutippen - auch okay.

Nach wie vor bin ich zutiefst beeindruckt von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft mit der mir hier nahezu überall begegnet wird. Und dabei geht es meist nicht um große Geschichten, sondern eher um kleine Gesten wie nette Gespräche mit dem Taxifahrer, wenn man mal nicht so gut drauf ist oder ein Kollege, der einen in den Arm nimmt, das ernst gemeinte Lächeln der Mitarbeiter im Supermarkt und das allmorgendliche Lächeln unserer Sekretärinnen; die Selbstverständlichkeit mit der man zu jeder Zeit bei jedem willkommen ist.

Andere Länder, andere Sitten. Ja. Aber genau das ist auch das Tolle hier. So viel man vielleicht auszusetzen haben mag an "Mexiko", das Leben hier erweitert den eigenen Horizont extrem.


Neben einem Fazit ist jetzt allerdings auch mal der Zeitpunkt zum Danke sagen.

Danke Mama, Papa, Kathrin, Martin, Dennis, Opa, Oma, Markus und alle anderen. Danke, dass ihr mich so super unterstützt und auch auf der anderen Seite der Welt für mich da seid.

Danke Katha! Danke, dass du immer da bist, wenn man dich braucht. Danke, dass ich mit dir über alles lachen und alles weinen kann. Danke, dass du mich zum Aufräumen und Spülen motivierst. Und vor allem: Danke, dass man mit dir ganz ganz viele ganz verrückte Dinge tun kann! Ich hab dich lieb ❤

Danke an meine Kollegen, ohne die die Zeit im Lehrerzimmer nicht im Ansatz so lustig wäre.

Danke an meine Schüler, die wirklich uneingeschränkt super sind. Ohne sie wäre die Zeit im Klassenraum nicht im Ansatz so lustig.

Danke an Mensa Monterrey und natürlich auch gesamt Mensa Mexiko. Es ist immer wieder wunderbar sich willkommen zu fühlen und über die komischsten Dinge reden zu können! :)

Danke an all die neuen Menschen, die ich hier kennen lernen durfte und mit denen die tollsten Gespräche zustande gekommen sind.



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