Sonntag, 18. September 2016

28.07. - 18.09.16: mi tiempo en la casa azul

Seit nunmehr sieben Wochen wohne ich im "casa azul".

Ja, das Haus ist tatsächlich blau.
Und es ist auch von außen ziemlich schön. Einige Bilder, die ich vom Haus gemacht habe sind sogar richtig instagramreif.

Problematisch wird es allerdings, wenn man die Haustür öffnet.
Auch wenn den Besucher / Bewohner des Hauses 300 Quadratmeter Wohnfläche erwarten, dann sind es 300 Quadratmeter, die ich liebend gerne gegen fünfzehn eintausche.

Ohne mich zu sehr darüber auszulassen: in den ersten sechs Wochen habe ich ohne Gas und demnach auch ohne warmes Wasser leben müssen (das ist zwar beim Duschen egal, wenn man sich die Außentemperaturen betrachtet; wenn man aber dann doch mal die Waschmaschine bedienen möchte, gestaltet sich der Gedanke, dass Bettwäsche, Handtücher und Unterwäsche bei etwa 20 Grad gewaschen werden etwas ekelhaft - und nein! das ist kein mexikanischer Standard), die normalerweise hygienischsten Orte (oder die, die es zumindest sein sollten), nämlich die Badezimmer und die Küche (die für fünf Leute viel zu klein ist) sind eine einzige Katastrophe. Das merkt man unter anderem daran, dass man sich nicht unbedingt sauber fühlt, wenn man aus der Dusche kommt.

Weitere (un)hygienische Details führe ich jetzt mal zum Schutz vor Ekelattacken nicht weiter aus.

Klar, ich weiß, dass ich es mit einem Dach über dem Kopf besser habe als viele Millionen Menschen auf dieser Erde. Und mir ist auch bewusst, dass vielleicht einige meiner ehemaligen Mitschüler, die es nach Peru und Bolivien verschlagen hat, in noch ärmlicheren Verhältnissen leben. Allerdings war es (zumindest bei ihnen) ihre freiwillige Entscheidung, wohingegen ich mit anderen Erwartungen hierher kam. Erwartungen, die ich mir nicht nur vorgestellt hatte, nein, Erwartungen, die mir so "versprochen" wurden.

Deshalb werde ich heute umziehen. An einen Ort, der für mich nach dieser Zeit hier im blauen Haus ein bisschen Paradies ist. Wisst ihr, wie gut es sich anfühlt, nach Wochen wieder mal warm zu duschen? Ziemlich, ziemlich, ziemlich gut!

Abgesehen von all den häuslichen Umständen, kann ich dann auch endlich mal anfangen, im Alltag Spanisch zu sprechen und damit eines meiner Ziele für die Zeit hier in Mexiko zu verwirklichen.

Also dann, auf ein Neues!
Die Zeit im "casa azul" war mit Sicherheit sehr lehrreich und prägend, aber wie heißt es so schön? Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist ;-)

P.S.: Katha, wir machen trotzdem noch ganz viel zusammen :)

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